Veröffentlichungen

PLANET GERMANIA erschienen!

Die Erzählung „Planet Germania – Über die Chance, fremd zu sein“ ist ab sofort lieferbar! Erschienen im M. Fuchs Verlag, Hildesheim.

Hascht du viele PS, bischt du was,
hascht du wenig PS, bischt du nix!

cover_p_germania_400 x 600Kurz nach seiner Ankunft in Deutschland bekommt Andrej aus Kasachstan diesen Satz zu hören. Von nun an setzt er alles daran, etwas zu werden: ein Auto muss her und Deutsch will er lernen, damit er bald ein echter Wessi ist. In Hannover, wo angeblich das beste Deutsch gesprochen wird, soll er einen Sprachkurs machen. Überra­schend trifft er dort seinen früheren Schulfreund und Nachbarn Murat. Murat hat auch Ziele, auch er will etwas werden: zunächst Millionär und später Präsident von Kasachstan. Doch bis aus den beiden etwas wird, müssen sie lernen, sich in der fremden Heimat zurechtzufinden. Mehr als einmal kommen sie sich wie Außerirdische vor, die den unbekannten Planeten Germania erkunden müssen: nicht nur die Sprache bietet Stolpersteine, auch Sitten und Gebräuche der Deutschen halten so manche Merkwürdigkeit für die beiden Freunde bereit.

Hier geht es zur Leseprobe: Planet Germania

Allgemein, Veröffentlichungen

„Mein Leben am Ende der Welt“ in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „Driesch“ erschienen (2012)

Auszug aus „Driesch“, Nr. 10 /2012, Driesch Verlag:

Man hatte mir erzählt, ich hätte bis zum fünften Lebensjahr nur Deutsch gesprochen (sofern man im heutigen Deutschland die altschwäbische Mundart als Deutsch  bezeichnen darf …). Ich erinnere mich jedoch so gut wie gar nicht daran. Seit ich mich sprechen hören kann, machte ich früher in der Sowjetunion fast ausschließlich von der russischen Sprache Gebrauch. Es gab allerdings bei der Konversation mit meiner durch und durch schwäbischen Großmutter einige Situationen, in denen ich mich instinktiv dazu entschieden hatte, lieber Deutsch anzuwenden. Mein Gefühl sagte mir, ich würde so mein Ziel eher erreichen. Zumeist ging es dabei um Mahlzeiten, und zwar um meinen Nachmittagssnack.

Meine beiden Elternteile waren gewöhnlich tagsüber an der Arbeit, meine Großmutter schmiss in der Zeit den Haushalt. Im Sommer verbrachte sie die meisten Nachmittage im Garten, in der prallen Sonne, während das Thermometer 40 ° C im Schatten  maß. Sie hackte unentwegt Unkraut, band fürsorglich die Tomaten an die Stöcke fest oder sorgte dafür, dass allerlei lebenswichtige Pflanzen und Obstbäume nicht gänzlich verdursteten.
Ich kam meist gegen vier Uhr nachmittags wolfshungrig nach Hause vom Baden in einem etwas größeren Bewässerungskanal und sagte: „Oma! Ich will Brot, Marmelade und Milch.“ Mein Magen knurrte auffällig, deshalb entzog es sich meinem Verständnis völlig, warum die Großmutter ausgerechnet in diesem Augenblick unbedingt erst das Beet zu Ende hacken wollte, bevor sie meiner Bitte entsprach.
„Oma! Ich hab Hunger“, insistierte ich. „Ich will Brot, Marmelade und Milch!“ Weiterlesen „„Mein Leben am Ende der Welt“ in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „Driesch“ erschienen (2012)“