Allgemein, Veröffentlichungen

„Mein Leben am Ende der Welt“ in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „Driesch“ erschienen (2012)

Auszug aus „Driesch“, Nr. 10 /2012, Driesch Verlag:

Man hatte mir erzählt, ich hätte bis zum fünften Lebensjahr nur Deutsch gesprochen (sofern man im heutigen Deutschland die altschwäbische Mundart als Deutsch  bezeichnen darf …). Ich erinnere mich jedoch so gut wie gar nicht daran. Seit ich mich sprechen hören kann, machte ich früher in der Sowjetunion fast ausschließlich von der russischen Sprache Gebrauch. Es gab allerdings bei der Konversation mit meiner durch und durch schwäbischen Großmutter einige Situationen, in denen ich mich instinktiv dazu entschieden hatte, lieber Deutsch anzuwenden. Mein Gefühl sagte mir, ich würde so mein Ziel eher erreichen. Zumeist ging es dabei um Mahlzeiten, und zwar um meinen Nachmittagssnack.

Meine beiden Elternteile waren gewöhnlich tagsüber an der Arbeit, meine Großmutter schmiss in der Zeit den Haushalt. Im Sommer verbrachte sie die meisten Nachmittage im Garten, in der prallen Sonne, während das Thermometer 40 ° C im Schatten  maß. Sie hackte unentwegt Unkraut, band fürsorglich die Tomaten an die Stöcke fest oder sorgte dafür, dass allerlei lebenswichtige Pflanzen und Obstbäume nicht gänzlich verdursteten.
Ich kam meist gegen vier Uhr nachmittags wolfshungrig nach Hause vom Baden in einem etwas größeren Bewässerungskanal und sagte: „Oma! Ich will Brot, Marmelade und Milch.“ Mein Magen knurrte auffällig, deshalb entzog es sich meinem Verständnis völlig, warum die Großmutter ausgerechnet in diesem Augenblick unbedingt erst das Beet zu Ende hacken wollte, bevor sie meiner Bitte entsprach.
„Oma! Ich hab Hunger“, insistierte ich. „Ich will Brot, Marmelade und Milch!“ Weiterlesen „„Mein Leben am Ende der Welt“ in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „Driesch“ erschienen (2012)“

Allgemein

Gedicht „Der Fremde“ im Mai 2012 in der Zeitschrift „Die Brücke“ veröffentlicht

„Der Fremde“, aus: „Die Brücke“, Nr. 160, S. 134 (Auszug!)

Weiß du,
Nichtfremder,
was das Fremdsein bedeutet?
Weiß du, wie es sich anfühlt?

Nein, sagst du.
Dann höre mir zu.

Fremdsein heißt,
als würde man plötzlich
unzählige Jahre
zurückgeschleudert,
weit weg in die Kindheit,
als Mutter am Bette noch
süßliche Schlaflieder sang
als sie dort Nacht für Nacht wachte, Weiterlesen „Gedicht „Der Fremde“ im Mai 2012 in der Zeitschrift „Die Brücke“ veröffentlicht“